Das Steinhuder Meer, mit einer Fläche von 32 Quadratkilometern, ist der größte Binnensee Niedersachsens. Mit einem Umfang von 24 Kilometern und einem Volumen von beeindruckenden 48 Millionen Kubikmetern stellt der See ein geologisches Meisterwerk dar. Der Meeresspiegel liegt bei normalem Wasserstand auf 37,90 Metern, bei einer durchschnittlichen Tiefe von nur 1,35 Metern. Lediglich an einer Stelle, in der längsten Ausdehnung von 7,9 Kilometern von Südwest nach Nordost, verläuft ein etwa 100 Meter breiter Graben, der bis zu drei Meter tief ist. Dieser wird im Volksmund als „Deipen“ bezeichnet.
Die Entstehung des Steinhuder Meeres geht auf die Weichsel-Kaltzeit vor rund 14.000 Jahren zurück, als Gletscher das Land formten und tiefe Vertiefungen hinterließen. Nach dem Rückzug des Eises füllte sich die Senke mit Schmelzwasser und bildete den heutigen See. Der Steinhuder Meer ist ein Zungenbeckensee, dessen Form durch die Gletscherbewegungen geprägt wurde.
Im Laufe der Jahrtausende fand eine Verlandung statt, bei der sich Torfablagerungen und Moore bildeten, die das heutige Ökosystem prägten. Historisch kam es immer wieder zu Überschwemmungen, insbesondere zwischen 1901 und 1920, als der See häufig über die Ufer trat. Der niedrigste Wasserstand wurde im Jahr 1934 während einer extremen Dürre erreicht. Das Steinhuder Meer ist nicht nur ein geowissenschaftlich bedeutendes Relikt der Eiszeit, sondern auch ein faszinierendes Naturdenkmal, das den Einfluss der Gletscherbewegungen und den fortwährenden Wandel der Landschaft veranschaulicht.
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