Kirchlicher Mittelpunkt der untergegangenen Siedlung „Esbecke".
Auf einem windigen Höhenzug zwischen Loccum und Rehburg sind die restaurierten Fundamente einer ganz ungewöhnlichen Anlage zu bewundern: Asbeke. In den 1970er Jahren stieß man beim Pflügen immer wieder auf behauene Sandstein-Quader, die sicher nicht durch Zufall unter der Ackerkrume lagen. Schließlich fand eine archäologische Grabung statt, bei der uralte Fundamente freigelegt wurden, mit denen zunächst aber niemand etwas anzufangen wusste. Archäologen und Historiker kamen dem Rätsel in alten Chroniken auf die Spur: Die Anlage war offenbar der kirchliche Mittelpunkt der untergegangenen Siedlung „Esbecke".
Im 11. Jahrhundert suchte der Bremer Erzbischof händeringend nach weiteren Steinen, um den Dom der späteren Hansestadt vollenden zu können. In der Nähe des alten (längst verschwundenen) Dorfes Asbeke gab es zwar einen geeigneten Steinbruch, doch gehörte das Land zum Nachbarbistum Minden. Also richtete der Bremer Erzbischof dort um 1050 n.Chr. ein Stift ein und kam so in den Besitz der begehrten Steine. Die nicht so ganz uneigennützige Gründung zum höheren Ruhme Gottes stand aber wohl unter keinem allzu guten Stern; jedenfalls ist verbürgt, dass die kleine Stiftskirche bei der Weihe einstürzte - in Anwesenheit des Erzbischofs. Schnell hatte sich das Thema "Stift" damit erledigt. Gleichwohl wurde der Steinbruch noch bis ins späte Mittelalter genutzt.
Die Fundamente des Stifts wurden durch Sandsteinplatten sichtbar gemacht. Grabungsfunde sind im Heimatmuseum Rehburg ausgestellt. Die Asbeke ist nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar.
Heerweg
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